Vereinsgeschichte

1953, nach dem Verbot des DJK Sportverbandes im Jahr 1935 durch die Nationalsozialisten, konstituierte sich der Verein neu. Im sportlichen Bereich, im gesellschaftlichen Leben und auf dem Feld des sozialen Engagements hat die DJK Blau-Weiß Avenwedde seither hervorragende und vorbildliche Arbeit geleistet.

Neben Fußball, die damalige Mannschaft schloss sich später im gegenseitigen Einverständnis dem SV Avenwedde an, kristallisierte sich in den fünfziger Jahren Tischtennis als Leistungssport heraus. Bevor 1977 mit dem Bau der Sporthalle an der Kapellenschule gute Trainings- und Wettkampfbedingungen geschaffen wurden, nutzte die DJK unter anderem den Jugendraum neben dem Pfarrhaus, den Saal der Gaststätte Sagemüller Michelswirth und später den Gymnastikraum der Kapellenschule.

1974 erfolgte die Gründung der Damen Gymnastikabteilung, der Start zur heutigen Freizeit- und Breitensportabteilung mit folgenden Angeboten: Eltern-Kind-Gruppen, Kinderturnen, Nordic Walking, Yoga, Fitnesssport, Wirbelsäulengymnastik, Latin Dance und HipHop Dancing. Zehn qualifizierte Übungsleiterinnen und Übungsleiter trainieren Woche für Woche über 400 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die enge Zusammenarbeit mit der Kapellenschule wurde 2005 intensiviert. Die DJK engagiert sich seither im Offenen Ganztag der Schule mit Sport und Spielangeboten. Ganz aktuell kooperiert die DJK mit dem Treffpunkt Avenwedde-Mitte und bietet für Seniorinnen und Senioren Sport und Bewegung an. Längst reichen hierfür die Kapazitäten der Sporthalle an der Kapellenschule nicht mehr aus. Die DJK nutzt für ihre Angebote auch die Aula der Schule sowie Räume des Don Bosco Hauses.

1975 feierte die DJK Blau-Weiß Avenwedde ihr 50jähriges Jubiläum und gründete den Förderkreis Pater Gerd-Dieter Plaßmann, die heutige DJK Stiftung Mission. Bis zu seinem Unfalltod im Jahr 1990 unterstützte die DJK Pater Geraldo (Gerd-Dieter Plaßmann), der in Brasilien in Elendsvierteln großer Städte missionarische und soziale Arbeit im Auftrag des Franziskaner Ordens leistete. Seine Nachfolge trat Pater Augusto (Wolfgang Dierksmeyer) an, der Ende der 90er Jahre mit Hilfe der DJK Stiftung ein Zentrum für Suchtkranke aufbaute. Seit Sommer 2013 wird das Zentrum durch eine brasilianische Organisation der Behindertenhilfe genutzt. Täglich werden dort 150 geistig- und körperbehinderte Kinder und Jugendliche unterrichtet und ausgebildet. Damit haben Pater Augusto und die DJK Stiftung ihr Ziel, für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf eine nachhaltig finanzierte Einrichtung zu schaffen, erreicht. Pater Augusto hat neue Aufgaben auf der Inselgruppe Cairu übernommen. Hier baut er die Gemeindearbeit für die in Armut lebenden Menschen, insbesondere ältere Bewohnerinnen und Bewohner der Inseln, neu auf. Das die DJK Blau-Weiß Avenwedde seit 1975 bereits über 550.000 Euro für die Hilfsprojekte in Brasilien zur Verfügung stellen konnte, verdankt sie der breiten Unterstützung Avenwedder Bürgerinnen und Bürger, der ortsansässigen Vereine sowie dem dauerhaft hohen Engagement seiner Mitglieder.

Seit 1978 sind die Städte Gütersloh und Broxtowe partnerschaftlich verbunden – mit dabei, und das von Anfang an – die DJK Blau-Weiß Avenwedde. Die DJK hat eine enge Freundschaft zum Gütersloh-Twinning-Club in Broxtowe aufgebaut und organisiert im Wechsel jährliche Treffen mit den Freunden aus England. 2013 fand das bereits 35.Treffen statt. Obwohl die Stadt Gütersloh schon seit mehreren Jahren keine Zuschüsse mehr gewährt, gelingt es der DJK als einzigem Verein in Gütersloh, den Kontakt und die regelmäßigen gegenseitigen Besuche aufrecht zu erhalten und damit gesellschaftspolitisch einen wertvollen Beitrag für den Friedensprozess in Europa zu leisten.

In der Sport Öffentlichkeit wird die DJK Blau-Weiß Avenwedde mit ihren 650 Mitgliedern heute insbesondere aufgrund ihrer großartigen Erfolge der letzten Jahrzehnte im Tischtennis – Leistungssport auf Kreis-, Bezirks-, Landes- und Verbandsebene wahrgenommen. Die Jugendarbeit, die einst mit Erwin Reckersdrees 1953 begann und durch Manfred Przybilla und einem engagierten, qualifizierten Team ab 1966 kontinuierlich ausgebaut wurde, ist heute ein wesentlicher Grund dafür, dass die DJK derzeit der ranghöchste Verein mit 18 gemeldeten Mannschaften im Tischtennis Kreis Wiedenbrück ist. Aushängeschild sind die Mannschaften der Jugend und der 1.Herren, die in der Oberliga, bzw. Verbandsliga eine führende Rolle spielen. Für das besondere Engagement auf Kreis- und Bezirksebene als Ausrichter von großen Turnieren und Meisterschaften wurde die DJK mehrfach ausgezeichnet.

Heinrich Westerbarkey